Warme Tipps für kalte Tage
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Vielleicht erinnert ihr euch noch an den „Rekordwinter“ Anfang 2024? Selbst in den deutschsprachigen Medien wurde über die extrem niedrigen Temperaturen hier in Schweden berichtet. In der kleinen nordschwedischen Ortschaft Kvikkjokk in Lappland wurde am 3. Januar 2024 eine Temperatur von -43,6 °C gemessen – die kälteste Januarnacht seit 25 Jahren.
Auch bei uns in der südlichen Hälfte Schwedens war es bitterkalt. Hier in Värmland sanken die Temperaturen auf bis zu -30°C – ein echter Härtetest! Zum Glück ist es nicht jeden Winter so extrem, aber Temperaturen um die -20°C sind in dieser Region keine Seltenheit.
Kein Wunder also, dass ich oft gefragt werde, wie man sich am besten vor extremer Kälte schützt. In diesem Blogbeitrag teile ich meine besten Tipps und Tricks mit euch, die ich während einiger harter Winter sowohl in Kanada als auch in Skandinavien gesammelt habe.
Beim “Höga Kusten Winter Hike”, an dem ich 2024 mit meiner Freundin Wiebke teilgenommen habe, war die richtige Kleidung extrem wichtig. Deshalb haben wir mehrere durchdachte Schichten getragen.
1. Layering – Die goldene Regel im Winter
Bevor ich 2014 in Kanada das erste Mal Temperaturen von fast -30°C erlebt hatte, dachte ich immer, man brauche einfach nur eine richtig dicke Winterjacke, und je dicker die Winterjacke, desto besser – falsch!
Eines der besten Prinzipien, wenn es um Winterkleidung geht, ist das sogenannte Layering – also das Tragen von mehreren Schichten, die zusammen eine isolierende Wirkung haben. Dabei ist es entscheidend, die richtige Kombination von Materialien zu wählen, um sowohl Wärme zu speichern als auch Feuchtigkeit abzuleiten und vor äußeren Wettereinflüssen zu schützen. Es ist daher immer besser, mehrere dünnere Schichten zu tragen, als sich nur auf eine dicke Schicht zu verlassen. Der Vorteil des Layerings liegt unter anderem auch darin, dass ihr flexibel bleibt: Wenn ihr draußen aktiv seid und dabei ins Schwitzen kommt, könnt ihr jederzeit eine Schicht ablegen, um Überhitzung zu vermeiden.
Schwitzen bei kaltem Wetter kann nämlich sehr gefährlich sein, vor allem, wenn die Kleidung feucht wird. Feuchte Kleidung verliert ihre isolierende Wirkung, und der Körper kühlt schnell aus. Schweiß, der auf der Haut verdunstet, entzieht dem Körper zusätzlich Wärme, was das Risiko einer Unterkühlung erhöht. Durch das Layering und die richtige Auswahl der Materialien, die Feuchtigkeit effektiv ableiten, bleibt der Körper trocken und geschützt. So könnt ihr aktiv bleiben, ohne dass der Kälteschock durch feuchte Kleidung euren Körper gefährdet.
Wenn einem warm genug ist, hat man auch genug Energie um rumzualbern!
So layert ihr eure Kleidung:
Die Basisschicht - oft bestehend aus einem langärmligen Top und einer langen Unterhose – dient dazu, Feuchtigkeit von der Haut wegzuleiten. Nasse Haut kühlt den Körper nämlich schnell aus, daher ist trocken bleiben oberste Priorität. Mein persönlicher Favorit ist Unterwäsche aus Merinowolle (Affiliate-Link)*, weil sie die Haut trocken hält, Feuchtigkeit gut ableitet und temperaturregulierende Eigenschaften hat.
Die Mittelschicht sorgt dafür, dass der Körper die produzierte Wärme behält. Sie ist der wichtigste Isolationsfaktor bei kaltem Wetter. Fleecejacken sind eine beliebte Wahl für moderate Kälte. Für extreme Bedingungen eignen sich dünne Daunenjacken oder Jacken mit synthetischer Füllung. Letztere haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Daunen auch im nassen Zustand warmhalten. Ich trage obenrum meistens meine Wollfleece-Jacke (Affiliate-Link)* und wenn es so richtig bitterkalt ist, zieh ich darüber noch eine dünne Jacke mit synthetischer Füllung als Isolierung an.
Vergesst eure Beine nicht! Schneehosen oder Skihosen halten die untere Körperhälfte bei sehr kalten Temperaturen zuverlässig warm. Wenn es nicht allzu kalt ist, könnt ihr auch eine Fleecehose oder isolierte Winterhose anziehen – dann am besten kombiniert mit einer wasserfesten Shell-Hose als äußerste Schicht.Äußere Schicht: Die äußerste Schicht bildet den Schutzschild gegen Wind, Regen und Schnee. Sie sollte wetterfest sein, ohne euch ins Schwitzen zu bringen. Ein guter Wintermantel oder eine hochwertige Funktionsjacke (Affiliate-Link)* mit einer wasserdichten Membran schützen euch vor Wind und Wetter. Achtet darauf, dass die Jacke atmungsaktiv ist, um einen Hitzestau zu vermeiden, wenn ihr euch draußen bewegt. Solltet ihr euch bei der mittleren Schicht für beispielsweise eine Fleecehose entschieden haben, ist es ratsam, im letzten Schritt eine wasserfeste Shell-Hose überzuziehen.
Kleine Herzensempfehlung
Falls ihr mich schon länger kennt, wisst ihr, dass ich ein riesiger Fan der schwedischen Outdoormarke Astrid Wild (Affiliate-Link)* bin. Das Label wurde 2019 in Stockholm von Frauen für Frauen gegründet und kombiniert eine perfekte Passform für den weiblichen Körper mit höchster Funktionalität und Qualität – und dabei sehen die Teile auch noch richtig schick aus.
Was mich als kurvige Frau besonders freut, ist, dass es die Kleidung in nahezu jeder Größe gibt - von XXS bis 4XL ist alles dabei. In den letzten Jahren hatte ich außerdem mehrfach das Vergnügen, mit dem Label zusammenzuarbeiten (vielleicht entdeckt ihr mich sogar hier und da auf ihrer Website – ich durfte auch schon einige Male für sie modeln). Dabei habe ich die großartigen Frauen hinter der Marke kennen und schätzen gelernt. Schaut unbedingt mal auf ihrer Website vorbei, wenn ihr auf der Suche nach hochwertiger Outdoorkleidung seid.
2. Warme Accessoires: Schutz für die Extremitäten
Besonders bei sehr niedrigen Temperaturen ist es wichtig, die Extremitäten gut zu schützen. Wenn Hände, Füße oder der Kopf auskühlen, kann das schnell nicht nur unangenehm sondern auch richtig gefährlich werden.
Ein Großteil unserer Körperwärme geht über den Kopf verloren, deshalb ist eine warme Mütze unerlässlich.
Handschuhe: Bei sehr kaltem Wetter sind Fäustlinge in der Regel die bessere Wahl als Fingerhandschuhe, da sie mehr Wärme speichern können. Der Grund dafür ist, dass die Finger sich gegenseitig wärmen, während sie in einem Fäustling nebeneinander liegen. Es ist ratsam, ein Modell zu wählen, das nicht nur isoliert, sondern auch winddicht ist, da kalter Wind die Haut schnell auskühlen kann. Wenn ihr viel in Bewegung seid und eure Hände stärker schwitzen könnten, bieten Innenhandschuhe aus Merinowolle eine zusätzliche Wärmeschicht. Merinowolle hat den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit effektiv abtransportiert, ohne dass ihr das Gefühl habt, dass eure Hände nass werden.
Schuhe und Socken: Unsere Füße sind besonders anfällig für Kälte, da sie nicht so viele Muskeln haben, die Wärme erzeugen. Deshalb ist es wichtig, gut isolierte und wasserdichte Schuhe zu wählen, die die Füße auch bei extrem niedrigen Temperaturen warm halten. Winterstiefel mit einer dicken, isolierenden Sohle sind besonders wichtig, da sie Kälte vom Boden fernhalten. Achtet darauf, dass die Sohle rutschfest ist, um bei eisigem Wetter einen sicheren Halt zu haben. Eine besondere Einlage, wie beispielsweise eine mit Lammfell, kann zusätzlichen Komfort und Wärme bieten. Lammfell ist ein hervorragender Isolator und sorgt dafür, dass eure Füße trocken und warm bleiben. Außerdem solltet ihr auf dicke Wollsocken achten – sie sind nicht nur warm, sondern haben auch die Fähigkeit, Feuchtigkeit von der Haut wegzuleiten, was besonders wichtig ist, wenn ihr längere Zeit draußen seid.
Mütze und Schal: Ein großer Teil der Körperwärme geht über den Kopf verloren, weshalb eine gut sitzende Mütze, die auch die Ohren schützt, unerlässlich ist. Achtet darauf, dass auch die Mütze aus einem warmen, atmungsaktiven Material besteht, wie zum Beispiel Wolle oder Merinowolle. Diese Materialien halten nicht nur warm, sondern lassen auch überschüssige Feuchtigkeit verdunsten, sodass ihr nicht ins Schwitzen geratet. Ein Schal oder eine Halskrause aus Wolle schützt euren Hals und verhindert, dass kalte Luft in den Kragen eurer Jacke eindringt.
3. Kleine Pausen und Bewegung – Aktiv bleiben, um nicht zu frieren
Wenn ihr den ganzen Tag draußen unterwegs seid, ist es wichtig, dass ihr euch regelmäßig bewegt, um die Blutzirkulation zu fördern. Denn auch wenn ihr euch warm anzieht, kann es passieren, dass ihr friert, wenn ihr zu lange stillsteht. Achtet darauf, euch zwischendurch immer mal wieder zu bewegen – das kann ein kurzer Spaziergang oder eine kleine Dehnübung sein. Ich empfehle euch Hampelmänner, auch wenn es vielleicht doof aussieht. ;)
Außerdem ist es sinnvoll, in einem warmen Raum oder Zelt Schutz zu suchen oder euch an einem Feuer aufzuwärmen, wenn es zu kalt wird und ihr diese Möglichkeit habt. Dies hilft euch, eure Körpertemperatur wieder aufzutanken.
4. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr – Energie und Wärme von innen
Kälte kann den Körper stark beanspruchen, deshalb ist es besonders wichtig, gut zu essen und ausreichend zu trinken. Heißgetränke wie Tee oder heiße Schokolade sind perfekt, um von innen zu wärmen. Sie spenden nicht nur Flüssigkeit, sondern helfen auch dabei, die Körpertemperatur zu stabilisieren.
Achtet darauf, auch genügend energiereiche Snacks dabei zu haben, wie Nüsse, Schokolade oder Trockenfrüchte. Diese versorgen euren Körper mit der nötigen Energie, um sich gegen die Kälte zu wappnen.
Fazit
Noch einmal zusammengefasst: Denkt daran, mehrere Schichten zu tragen, um die Wärme zu speichern und Feuchtigkeit abzuleiten. Achtet besonders auf eure Hände, Füße und den Kopf – diese Körperteile sind besonders anfällig für Kälte. Bewegt euch regelmäßig, um die Blutzirkulation anzuregen, und sorgt für genügend Flüssigkeit und energiereiche Snacks, um euren Körper mit der nötigen Energie zu versorgen. So bleibt ihr aktiv und könnt den Winter in vollen Zügen genießen, ohne auszukühlen.
Ich hoffe, die Tipps haben euch geholfen und ihr seid gewappnet für euer nächstes Winter-Abenteuer im Norden (oder das nasskalte Winterwetter in Deutschland, falls ihr Frostbeulchen seid).
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