Die Schweden und ihre Safran-Obsession
Was gehört in Schweden zur Weihnachtszeit einfach dazu? Genau, Gebäck mit Safran in allen möglichen Variationen. In diesem Beitrag erzähle ich euch warum Safran in Schweden so beliebt ist und teile eines meiner liebsten Weihnachtsrezepte mich euch.
Warum sind die Schweden so verrückt nach Safran?
Ob Lussekatter oder andere Leckereien – der unverwechselbare Geschmack und die goldgelbe Farbe gehören einfach zum schwedischen Advent dazu. Aber warum ist Safran hier eigentlich so beliebt?
Die Liebe der Schweden zu Safran hat eine lange Geschichte. Schon im Mittelalter kam das kostbare Gewürz über den Handel in den Norden. Weil es so teuer war, wurde es vor allem zu besonderen Anlässen verwendet. Und was könnte festlicher sein als Weihnachten? Besonders in den dunklen Wintermonaten war die leuchtend gelbe Farbe von Safran wie ein kleiner Lichtblick – ein Symbol für Wärme und Helligkeit in einer Zeit, in der die Sonne sich kaum zeigt.
Mit der Zeit wurde Safran ein fester Bestandteil der schwedischen Weihnachtstraditionen. Lussekatter zum Beispiel, die leuchtend gelben Safran-Hefebrötchen, sind seit Jahrhunderten ein Muss am Lucia-Tag am 13. Dezember. Heute verbindet man den Duft von Safran in Schweden sofort mit der Vorfreude auf Weihnachten – und das macht ihn jedes Jahr wieder so besonders.
Ein schwedischer Klassiker: Saffransdrömmar
Vor ein paar Jahren verbrachten wir die Weihnachtstage in Lappland. Mein schwedischer Partner David hat dort Familie, und so wurden wir am 1. Weihnachtsfeiertag von seiner Tante und seinem Onkel zur Weihnachts-Fika eingeladen. Auch Davids Cousinen und Cousins waren dabei, und jeder hatte eine Kleinigkeit zu essen mitgebracht. Obwohl natürlich alles köstlich war, haben es mir die Saffransdrömmar besonders angetan.
Drömmar sind ein klassisches schwedisches Gebäck, das sich durch seine zarte, fast schon zerbrechliche Konsistenz auszeichnet. Der Name bedeutet übersetzt „Träume“ – und genau so schmecken sie auch: himmlisch leicht und butterzart. Die Kekse werden traditionell aus Zutaten wie Butter, Zucker, Mehl und Hirschhornsalz hergestellt, was ihnen ihre besondere Textur verleiht. Oft werden sie pur genossen, aber es gibt auch Varianten mit Vanille, Kakao oder, wie in der Weihnachtszeit beliebt, eben mit Safran.
Davids Cousine war so nett und gab mir damals das Rezept für diese ganz besonderen Weihnachtskekse. Das möchte ich heute gerne mit euch teilen.
Das Rezept
Zutaten:
0,5 g gemahlener Safran
0,5 TL Wasser
50 g Butter (Zimmertemperatur)
135 g Zucker
48 g Rapsöl
0,5 TL Hirschhornsalz
120 g Mehl
Zubereitung:
Den Ofen auf 150 °C (Umluft) vorheizen.
Den Safran in eine Schüssel geben, das Wasser hinzufügen und einige Minuten ziehen lassen.
Butter und Zucker hinzufügen und alles verrühren, bis eine goldgelbe Masse entsteht.
Das Öl nach und nach unter Rühren hinzufügen. Es ist wichtig, das Öl in kleinen Mengen zuzugeben, damit der Teig die richtige Konsistenz erhält. Wenn dieser Schritt nicht sorgfältig ausgeführt wird, gehen die Kekse möglicherweise nicht auf, schmecken aber trotzdem.
Das Hirschhornsalz mit dem Mehl vermischen und zur Teigmasse geben. Alles gut vermengen.
Aus dem Teig walnussgroße Kugeln formen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
Die Kekse auf mittlerer Schiene etwa 15 Minuten backen.
Nach dem Backen die Kekse auf dem Backblech auskühlen lassen.
Anschließend servieren und genießen. ♥️
Ich hoffe, die Kekse schmecken euch auch so gut wie uns. :)